Projekt 5: Medizinische Versorgung für Menschen ohne Papiere
Ärztl. Versorgung für Menschen ohne Aufenthalts- genehmigung. Den Zugang für illegalisierte Migranten zur Gesundheitsversorgung sichern.
Kurzbeschreibung:
Die Problematik:
In Deutschland leben nach Schätzungen ca. 400.000 – 800.000 Menschen ohne gesicherten Aufenthaltsstatus. Sie leben hier als illegalisierte Migranten und haben deshalb praktisch keinen Zugang zu medizinischer Versorgung. Wenn diese „Menschen ohne Papiere“ erkranken, gehen sie oftmals erst sehr spät zum Arzt; aus Angst, entdeckt und abgeschoben zu werden. Nicht selten endet dies im medizinischen Notfall.
Die Initiative:
Die Initiative MediNetz Rhein-Neckar e.V. wurde von Medizinstudierenden der medizinischen Fakultäten Mannheim/Heidelberg gegründet. Ziel des gemeinnützigen Vereins ist die Sicherung medizinischer Grundversorgung von Menschen ohne Zugang zum Gesundheitssystem.
Dazu vernetzen wir das bereits bestehende Engagement einzelner Ärzte und anderem medizinischen Personal und suchen die Zusammenarbeit mit sozialen und kirchlichen Organisationen. Wir haben eine wöchentliche Sprechstunde in Heidelberg eingerichtet, in der die Hilfesuchenden an die kooperierenden Ärzte bzw. Stellen vermittelt werden. Telefonisch sind wir rund um die Uhr zu erreichen (Tel.: 0171-9098642). Wenn sich ein Patient meldet, nehmen unsere ehrenamtlichen Mitarbeiter mit dem benötigten Facharzt Kontakt auf, schildern kurz den Fall und vereinbaren gemeinsam einen Termin für den Hilfesuchenden.
Unsere ärztlichen Kooperationspartner arbeiten kostenlos bzw. stellen uns Ihre Selbstkosten in Rechnung (z.B. Labor). Für größere Beträge besteht nach vorheriger Rücksprache die Möglichkeit einer Finanzierung aus unseren Spendeneinnahmen.
Darüber hinaus soll die Öffentlichkeit auf die Problematik aufmerksam gemacht werden. Langfristig setzen wir uns für eine (bundesweite) politische Lösung der Problematik ein.
Ziele:
- Sicherung medizinischer Grundversorgung von Menschen ohne Zugang zum Gesundheitssystem
- Ausbau der Kooperation mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten, Hebammen, Therapeuten etc.
- Aufbau von Kooperationen mit Kliniken für aufwendigere Behandlungen und gesicherte Möglichkeiten zur Entbindung von Schwangeren
- Öffentlichkeitsarbeit und Finden einer politischen Lösung – z.B. nach dem Vorbild anderer Länder (Spanien, Großbritannien, Italien u.a.) in Form von anonymen Gesundheitsscheinen.